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Serbien – Das Silicon Valley von Osteuropa

Posted by InterVenture on July 17, 2019

Serbien verfügt über einen aufstrebenden IT-Sektor, der sich vorrangig auf den Norden des Binnenstaates konzentriert. Bisher beruht die Entwicklung auf intensivem Outsourcing, das hier auf nahrhaften Boden fällt. Zu den ansässigen Global Playern zählen beispielsweise Microsoft und Continental. Die IT-Branche ist im acht Millionen Einwohner zählenden Land sehr erfolgreich und genießt zurzeit eine starke finanzielle Förderung durch die eigene Regierung. Das Ziel: Serbien soll das Silicon Valley Osteuropas werden und mehr heimische IT-Unternehmen und Start-ups hervorbringen, die auf internationalem Parkett mithalten.

Der serbische IT-Sektor als geschätzter Outsourcing-Standort

Besonders erfolgreich ist der IT-Offshoring Sektor, der in Serbien Fuß gefasst hat. Unternehmen verschiedener Staaten lassen in Serbien bevorzugt Software programmieren, vorrangig handelt es sich hierbei um Programme für die Landwirtschaft, die Medizin oder die Spiele-Industrie. Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr, denn Unternehmen profitieren von den geringeren Lohn- und Standortkosten bei zuverlässiger Leistung, die nachhaltig überzeugt. So sind Naturwissenschaften und englische Sprachkenntnisse unter den Serben außerordentlich beliebt und es gibt Jahr für Jahr mehrere tausend gut ausgebildeter Absolventen an technischen Universitäten.

Wie beliebt Serbiens IT-Sektor ist, zeigen auch die nackten Zahlen: Der Export von IT-Dienstleistungen stieg zwischen 2015 und 2018 um mehr als das Doppelte an. 2018 wurden etwa 90 Prozent aller Software-Entwicklungen aus Serbien ins Ausland exportiert, unter anderem nach Deutschland. Dabei lag der Wert der IT-Exporte 2017 noch bei nur rund 900 Millionen Euro. Im darauffolgenden Jahr waren es schon 1,2 Milliarden Euro mit weiterhin steigender Tendenz.

Serbiens neues Image

Die Zeiten von Krieg und Gewalt in Serbien sind lange vorbei. Stattdessen wagt das Land den Schritt in eine moderne Nation, die mithalten soll im internationalen Spiel der Wirtschaft. Die Fäden, die alles zusammenhalten, sind die Digitalisierung und die Industrie 4.0. Der Vorgang wird gezielt von der Regierung gesteuert und vorangetrieben. Eine große Rolle spielt dabei die mit 43 Jahren vergleichsweise junge Ministerpräsidentin Ana Brnabic, die neben einem erfolgreich abgeschlossenen Studium der Betriebswirtschaftslehre einen Master of Business Administration (MBA) sowie Berufserfahrung in internationalen Unternehmen vorweisen kann.

Intensive Förderung einer zukunftsfähigen Branche

Unter dieser Regierung ist vieles möglich, nicht nur neue Gesetzesentwürfe für alternative Investmentfonds. Neben dem Wissenschafts- und Technologiepark Belgrad fördert die Regierung zum Beispiel die serbischen Universitäten, um eine bessere Ausstattung zu ermöglichen und mehr Studienplätze anzubieten. Die Schulen werden ebenfalls mit einbezogen, um den derzeit existierenden Fachkräftemangel in Zukunft abzumildern. So genießen die serbischen Schüler schon früh verpflichtenden Unterricht in Informatik, in dem sie lernen zu programmieren. Darüber hinaus soll die private NGO Digital Serbia die Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen in der serbischen Digitalwirtschaft fördern und Wissenschaft und Wirtschaft näher zusammen bringen. Des Weiteren wird die Start-up-Szene in Städten auf dem Land sehr stark gefördert, u.a. entstehen dort neue Gründerzentren für die IT-Branche. So wird Serbien zu einem wichtigen Mitglied und Partner für die ganze euopäische IT-Branche. 

Zu den geförderten Städten gehören:

  • Cacak
  • Gornij Milanovav
  • Krusevac
  • Pirot
  • Pazova
  • Subotica
  • Stara
  • Valjevo
  • Zrenjanin

Serbien bietet gute Voraussetzungen, um weiterhin ein international bedeutsamer IT-Standort mit hohem Potenzial zu bleiben und dieses weiter auszubauen. Einzelne Aspekte wie z. B. die bessere Vernetzung der Start-up-Szene wird gefördert, sodass Serbien in vielen Punkten sehr gut aufgestellt ist und sich weiterhin verbessert. So wird sich nicht auf dem bisherigen Erfolg ausgeruht, sondern weiter daran gearbeitet. Für Unternehmen, die mit ausländischen IT-Firmen zusammen arbeiten wollen, insbesondere für Nearshoring, ist Serbien somit ein sehr guter Partner, der auch hohe Ansprüche erfüllen kann.

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